Werkbank
Aktuell in Arbeit befindliche Projekte.
Wurzel für eine Wandleuchte.
Diese Wurzel wird an einem Zierbalken, der gleichzeitig als Kabelführung dient montiert. Der Zierbalken und die Wurzel sind fertig lackiert. Was noch fehlt ist die Aufhängung und die elektro-mechanischen Komponenten, wie Kabelrohr, Lampenfassung und Schalter. Was mir noch Kopfzerbrechen bereitet ist das Rohr zur Lampenfassung, da dieses gebogen werden muss und ich keine Biegevorrichtung habe.
Zur Montage des Zierbalkens brauche ich noch schöne Schrauben mit Zierkopf, habe aber in den örtlichen Baumärkten bisher nichts passendes gefunden. Außerdem muss ich noch die Sockel- und Deckenleisten abmontieren und hoffe, dass der Zierbalken passt. Des weiteren wäre eine dritte Hand vorteilhaft. Mal sehen vielleicht klappt es bis Ostern.
Heute war ich mal wieder auf meinem Holzplatz und stolperte über die Kieferwurzel, die seit einem Spaziergang im vergangenem November noch herumliegt. Es handelt sich um dieses Teil.
Eigentlich wollte ich heute meinem alten Kumpel Willy aus Onstmettingen einen Besuch abstatten und schauen, was er so alles an Sturmholz herumliegen hat das zum Verbrennen zu schade ist. Doch dazu kam es leider nicht und da ich sonst nichts besseres zu tun hatte nahm ich mir das Teil mal vor.
Die ersten grobe Reinigung hatte ich bereits vor Wochen durchgeführt, so dass ich nicht erst noch den Dreck und das Moos entfernen musste und gleich mit den "feineren" Werkzeugen loslegen konnte. Tja, so ein Fein-Werkzeug ist zwar nicht ganz billig aber schon etwas feines wenn man eins hat. Da lassen sich die wüstesten Auswüchse leicht mit entfernen. Das Ergebnis sieht man oben.
Im nächsten Schritt arbeitet man mit Messer und Stechbeitel die Feinheiten heraus. Als nächstes wäre das Schleifen dran, doch bei einer Kiefer ist das Harz nicht zu knapp, so dass man mit Schleifpapier nicht weit kommt. Hier geht man dann doch besser mit Drahtbürsten dran. Sandstrahlen wäre auch eine Option, doch wer hat schon ein Sandstrahlgerät zu Hause?
Nachdem ich so einige Zeit mit kratzen und bürsten verbracht hatte dachte ich das Teil könnte so langsam eine Grundierung vertragen. Ich schaute in meine Lack- und Farbenkiste, doch was ich fand war nur noch ein kleiner Rest Holzschutzgrundierung. Daneben aber stand ein ganzer Liter einer halb so teuren Haftgrundierung, die eigentlich nicht für Holzuntergründe, sondern für Mauerwerk oder ähnliches gedacht ist. Naja, dachte ich, probieren geht über studieren. Farb- und geruchlos ist das Zeug ja und chemisch wesentlich anders als der reine Holzschutzgrund scheint es auch nicht zu sein, also drauf damit. Das Ergebnis sieht man auf dem nächsten Foto.
Nach dem trocknen, was keine 3 Stunden gedauert hat, fühlte sich die Oberfläche völlig glatt und überhaupt nicht mehr klebrig an. Außerdem kommt die Struktur schön zur Geltung und die Vergrauung ist auch weg. Eigentlich kann man sich eine weitere Lackierung mit Klarlack sparen. Viel besser wird es nicht werden.
Damit daraus ein Lampenfuß wird braucht es eine Bohrung zur Kabeldurchführung. Eigentlich ist dies bei einer Höhe von 38cm kein Problem, da kommt man mit dem 45cm langen Schlangenbohrer noch problemlos durch. Das Problem hier ist aber, dass das Teil einen Knick hat und man eigentlich um die Ecke bohren muss. Auf dem nächsten Foto habe ich eine rote Linie eingezeichnet die das Problem verdeutlicht und das Foto zeigt nur eine Dimension des Knicks.
Wie bekommt man hier nun mit einem Bohrer ein durchgängiges Loch gebohrt?
So etwas geht nicht, man muss in zwei Etappen bohren. Einmal von oben und einmal von unten und dann hoffen, dass sich die beiden Löcher am Knickpunkt treffen. Viel Glück kann man da nur sagen.
Eine andere Möglichkeit wäre, dass man erst von oben ein Loch bis zum eigentlichen Knickpunkt bohrt, das obere Stück dann absägt und von dort dann gerade nach unten durch. Zum Schluss leimt man das abgesägte Stück wieder dran. Nachteil hier, man sieht einen unschönen Sägeschnitt, also zurück zur ersten Variante.
Um dem Glück etwas auf die Sprünge zu helfen nehmen wir für das Loch, das von unten gebohrt werden muss einen etwas größeren Bohrdurchmesser. Bei der Wurzel wäre ein Durchmesser bis 40 mm problemlos möglich.
Für größere Bohrdurchmesser kann man Forstnerbohrer bzw. Astlochbohrer verwenden. Im normalen Baumark gibt es die Teile bis ca. 50mm Durchmesser. Der Größte in meiner Werkzeugkiste ist einer mit 35mm. Leider ist der Bohrer mit einer Nutzlänge von ca. 60mm für das Loch viel zu kurz, denn das untere Loch hat eine Tiefe von mindestens 20cm. Dumm das, was also tun?
Zum Glück ist der Schaft des Bohrers, bzw. der Teil des Bohrers der im Bohrfutter eingespannt wird nicht rund sondern hat zwei schräg angeschliffene Flächen und ist damit eher dreieckig. Das hat nicht jeder billige Baumarktbohrer. Der Durchmesser des Schaftes ist knapp unter 10mm, was wiederum praktisch ist, da ich noch ein 12mm Stahlrohr mit entsprechendem Innendurchmesser herumliegen hatte, in das der Schaft passte. Zwei drei Schläge mit dem Hammer auf das Rohr in dem der Schaft des Bohrers steckte und fertig war die Verlängerung. Eingespannt in meinen 18V Kress Akkuschrauber (und hier mach ich mal Werbung, denn die Firma gibt es leider nicht mehr), kurz gezielt und losgebohrt. Erst mit dem Schlangenbohrer von oben und dann mit dem verlängerten Forstnerbohrer von unten. Zwei weitere kräftige Hände dienten als Schraubstock und haben die Wurzel während der Prozedur gehalten. Das Ergebnis der Bohrung sieht man auf den folgenden beiden Fotos.
Auf dem Foto links sieht man das Bohrloch von oben. Man muss schon höllisch aufpassen, dass man mit dem langen Schlangenbohrer nicht seitlich aus dem Holz kommt (ein normaler Bohrer wäre auch hier zu kurz gewesen). Auf dem Foto rechts ist die Wurzel von unten abgebildet und man sieht recht deutlich das Bohrloch, das von oben kommt. Glück gehabt, kann man da nur sagen.
So, das war's fürs Erste, als nächstes muss ich noch für eine etwas bessere Standfestigkeit sorgen. Das Ding ist noch etwas kippelig.
To be continued...
Update 29.05.2020
Da meine Kneipengänge seit Mitte März zwangsläufig zum erliegen kamen hatte ich etwas mehr Zeit für neue Projekte.
Die Corona-Idiocracy machts möglich!
Wurzelmaterial hatte ich noch zur genüge, was aber fehlte war Material für den Sockel, so dass ich erst einige Waldspaziergänge unternehmen musste bis ich etwas passendes fand.
Zwischenzeitlich habe ich die oben erwähnten Zierbalken mit tatkräftiger Unterstützung meines Neffen im Wohnzimmer montiert. Schrauben mit schönem Zierkopf, die auch lang genug waren, habe ich im Online-Handel zwar gefunden (z.B. hier und hier), aber Versandkosten von 4,95€ oder 7,95€ für ein paar Schrauben im Wert von unter 15€ die zudem in einen Briefumschlag passen finde ich doch etwas unangemessen. Tja, so verkaufen die mir nix , da bin ich voll Schwabe. Ich habe daher normale Senkkopfschrauben verwendet, die ich noch mit selbst gemachten Holzstopfen abdecken werde, falls ich nicht doch noch schöne Zierkopfschrauben im Offline-Handel finde.
Nun aber zum neuen Projekt. Hergenommen habe ich, passend zum stachligen Corona-Virus, die mit Moos bewachsene Kieferwurzel. Es handelt sich um dieses Teil:
Was daraus bisher wurde werde ich veröffentlichen, nachdem ich neue Fotos gemacht habe. Es wird auf jeden Fall eine kurze Stehleuchten, soviel sei schon mal verraten.